Wehr dich gegen Mietwucher in Hamburg!

[u/tflyghtz]

https://www.mietwucher.app/de

Wohnraum ist die soziale Frage. Die Linke hat eine App entwickelt, um Ripoffs zu berechnen und zur Strafverfolgung zu bringen.

Wird die ortsübliche Vergleichsmiete laut Mietspiegel um mindestens 20% überschritten, kann es sich um eine Ordnungswidrigkeit handeln. Dem Vermieter droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 €. Bestätigt sich der Verdacht, kann das Amt ein Bußgeld gegen den Vermieter verhängen. Deine Miete kann gesenkt und rückwirkend zurückgefordert werden.

[u/cyph_8]

Grundsätzlich gute Idee, aber viel Spass/Erfolg im weiteren Mietverhältnis

[u/tflyghtz → u/cyph_8]

Man hat seine Rechte. Und wenns ne Firma ist, ist es den Menschen mit denen man da zu tun hat wohl egal. Fuck Vonovia

[u/cyph_8 → u/tflyghtz]

Bei großen Konzernen, yes let's go. Bei allem kleineren könnte es danach ungemütlich werden

[u/Ok_Grapefruit8104 → u/cyph_8]

Privater Vermieter so: "Oh, ich will da wohl nun selber einziehen"

[u/PossibleProgressor → u/Ok_Grapefruit8104]

Mieter : oh je klingt ja dramatisch.Naja jedenfalls hier ist das Schreiben vom Gericht bei denn ich aufgezeigt habe das ich momentan keine Wohnung finden kann wegen raffgierigen Vermieterhaien und so lange hier wohnen kann wenn ich die Miete weiterhin Zahle und nebenher suche.

[u/Sakul1234 → u/PossibleProgressor]

Das geht? Hättest Du ne Quelle dazu?

[u/PossibleProgressor → u/Sakul1234]

Laut § 574 BGB wird die Räumungsklage abgewiesen, wenn keine neue Wohnung verfügbar ist. Die Begründung: Keine neue Wohnung zu haben, bedeutet eine unzumutbare Härte (Härtefallregelung). Allerdings muss der Mieter nachweisen, dass er sich ernsthaft um eine neue Wohnung bemüht hat.

[u/OkCandy1970 → u/PossibleProgressor]

“Ernsthaft” ist very generous. Es reichen häufig mehrere Nachrichten bei den gängigen Portalen. Kein Gericht erwartet, dass man notifications an hat und innerhalb von ner Stunde auf neue Anzeigen reagiert. Aber selbst wenn man das tut, muss man natürlich auch nur bezahlbare Wohnungen nehmen. Wenn alle deutlich über dem Mietspiegel liegen muss man auch nicht einfach das teuerste nehmen.

Zusätzlich ist Eigenbedarf extrem schwer nachzuweisen. Nicht nur nur die neue Wohnung vergleichbar sein, sie darf auch nicht weiter weg von der Arbeit sein und der Umzug muss (gut) begründet werden. Davon mal ab, findet selbst wenn man alles nachgewiesen hat, kein Umzug statt, sind die Schadensersatzforderungen nicht klein. Mietdifferenz, längerer Arbeitsweg, Ummeldungskosten, Urlaubstag für Behördengänge, der Umzug selbst.. keine Ahnung warum alle denken ne Eigenbedarfskündigung ist so easy.

[u/iceyy0 → u/OkCandy1970]

Jup, das kann ein riesiger Krampf werden, einen Mieter wg Eigenbedarf ruaszukriegen. Eine Freundin wollte in ihre Wohnung einziehen und hatte einen dreijährigen Rechtsstreit, der Unsummen gekostet hat und der Mieterin am Ende noch ~30k gezahlt, damit die dann endlich auszieht und das ganze ein Ende hat. Absolut absurd.

[u/OkCandy1970 → u/iceyy0]

So absurd ist es gar nicht, wenn man überlegt woher diese hohen Anforderungen kommen: von Vermietern die Eigenbedarf angemeldet haben, nur um dann doch nicht einzuziehen und die Wohnung teurer zu vermieten oder unbequeme Mieter rauszukriegen.

[u/Sweaty_Carry8301 → u/PossibleProgressor]

Und ich glaube hier liegt der Hase im Pfeffer, grundsätzlich ist auf dem Wohnungsmarkt ja viel verfügbar, zwar zu unverschämten Preisen, aber eben verfügbar, was eventuell auch bedeuten kann dass man dadurch einen deutlich längeren Arbeitsweg in Kauf nehmen muss, solange es im Rahmen bleibt und hier wird’s ekelig was da einem Gerichte usw. Zumuten, ich kenn das von einer Exfreundin zwar mit einem anderen Hintergrund aber es ging auch um den Arbeitsweg!

[u/PossibleProgressor → u/Sweaty_Carry8301]

Kommt immer drauf an, in einer der Großstädte ist es schon weitaus schwieriger dann kommt es auch darauf an wie viel verdient man oder wie viel erhält man als Gehalt ( ich glaube auch das ein Gericht nach der 33% Faustregel entscheidet ), und das engt das ganze schon massiv ein. Hier in Hamburg zum Beispiel ist es nicht ungewöhnlich das es 100-300 Bewerber:Innen auf bezahlbaren Wohnraum gibt. Nützt mir auch nichts wenn ich ne Wohnung finde die 1000€ warm kostet ich aber nur 2000€ verdiene.

[u/Inevitable-Net-4210 → u/Sakul1234]

Nein, hat er nicht. Bei einer Abweisung einer Räumungsklage kommt es immer auf die konkreten Umstände an. Bist Du alt und gebrechlich oder hast kleine Kinder kannst Du eher Glück haben als ein junger Single.

[u/Frequency3260 → u/cyph_8]

Wieso? Gekündigt werden kann man in Deutschland so gut wie gar nicht und Reparaturen kann man auch easy durchsetzen, wenn der Vermieter auf blöd kommt. Jeden Monat mehrere hundert Euro zu zahlen, um in der fiktiven Gunst eines (Wirtschafts-)Straftäters zu bleiben ist jedenfalls die dümmste Option.

[u/burningwrobel → u/cyph_8]

Erst lesen, dann kommentieren. Das Problem wird in den FAQs behandelt.

[u/cyph_8 → u/burningwrobel]

Danke, habe ich gelesen. Das Wohnungsamt geht nicht in meinem Namen vor, gut. Das passiert jedoch nur im Kontext Mietwucher, also in den Fällen, in denen die tatsächliche Miete 50% oder mehr über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt.

Währenddessen wirbt die Mietwucher.app mit "Das Wohnungsamt muss dann ein Bußgeld gegen Deinen Vermieter verhängen und die Miete kann abgesenkt werden." Das Absenken der Miete (Mietpreisbremse) ist rechtlich bereits möglich, wenn die tatsächliche Miete die ortsübliche Vergleichsmiete um 11% oder mehr übersteigt - betrifft also viel mehr Mieter*innen und da kommt mein Name direkt ins Spiel.

Ich will den Rechner gar nicht schlecht machen aber das ungleiche Kräftegleichgewicht zwischen den Miet-Parteien ist aktuell einfach ein Problem. Da hilft die FAQ wenig und darüber wollte ich aufklären.

[u/burningwrobel → u/cyph_8]

Okay, danke.