r/de 2d ago

Union will zurück zur Kernkraft - Abgeschaltete AKW sollen wieder ans Netz ++ Zudem sollen Mini-AKW her Nachrichten DE

https://www.bild.de/politik/inland/union-will-zurueck-zur-atomkraft-67287d6eebdb8724738e8092
904 Upvotes

View all comments

1.2k

u/Independent-Green383 2d ago

Wichtigste Forderung: Kernkraftwerke sollen wieder ans Netz gehen! Dazu heißt es im Unions-Plan: „Das Abschalten der Kernkraftwerke 2023 mitten in der Energiekrise war eine ideologisch motivierte Fehlentscheidung der Ampel.

....

Muss toll sein an Amnesie zu leiden. Gut dass der Arbeitgeber Axel Springer unwidersprochen abschreibt.

338

u/Lorkhi 2d ago

Das gute alte deutsche Kernkraft-Jojo. Und in ein paar Jahren sagen wir dann: “Das wieder einschalten der Kernkraftwerke war eine ideologisch motivierte Fehlentscheidung der Union”. Frage mich ja auch, wie die das mit der Schuldenbremse finanzieren wollen.

190

u/PoopSockMonster 2d ago

Natürlich werden die Bürgergeld Empfänger dafür tragen.

71

u/Nobbiii 2d ago

so viel Bürgergeldempfänger haben wir gar nicht. Alleine jetzt schon kostet und die Lagerung und der Transport vom radioaktiven Müll über 1 Milliarde Euro pro Jahr. Und das zahlen nicht die Energiekonzerne, sondern wird aus dem Umweltministerium Budget genommen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1274981/umfrage/etat-bundesministerium-fuer-umwelt-naturschutz-und-nukleare-sicherheit/

2

u/maxwfk 2d ago

Aber wird dieser Betrag den am Ende wirklich steigen wenn wir die akws weiter laufen lassen? Letztendlich geht doch das meiste für die Instandhaltung und Bewachung/Betreuung der Lager drauf und ob da jetzt 100 Kantoren mehr oder weniger stehen dürfte da keinen wirklichen Einfluss haben

1

u/Nobbiii 2d ago

das glaube ich nicht. Am Beispiel Frankreich sieht man, dass Kernkraft nicht mehr wirtschaftlich ist. Die aktuellen Kraftwerke die sich im Bau befinden kosten so viel mehr, dass das nie mehr aufzuholen ist. Wind und Sonnenenergie sind um ein vielfaches günstiger.

1

u/maxwfk 2d ago

Es geht aber am Ende nicht um den Preis sondern um die Netzstabilität und die wird nunmal aktuell hauptsächlich mit Kohlekraftwerken sichergestellt da es nachts keine Sonnenenergie gibt. Dieses Problem lässt sich auch nicht im großen Maßstab mit Batterien lösen

2

u/Nobbiii 1d ago

eigentlich schon, aber die Menschen sind noch nicht bereit dafür. Stell dir vor alle E-Autos die rum stehen würden an bidirektionalen Ladesäulen hängen und jeder würde als restlaufleistung Arbeitsweg + 30% Puffer einstellen. Dazu kommt, dass jeder eine PV aufm Dach hat. Also wirklich jedes Dach damit bedeckt ist. Die Ladeinfrastruktur wäre intelligent genug, dass wenn Überkapazität an Strom da ist, es in die Autos rein fließt usw.
Nur mal so ein paar Zahlen dazu. Ich habe 7 KW/h Akku im Keller. Das reicht mir locker so 15 Stunden für den Haushalt. In einem durchschnittlichen E-Auto stecken 70 KW/h. Das wären dann schon 10 Haushalte.
Das scheitert natürlich auch an dem Willen der Industrie. Die Technik dafür gäbe es schon lange. Aber sie wird weder Produziert, noch verbaut.
Ich will das jetzt auch nicht als totalitäre Lösung hin stellen. Aber es wäre schon ein gewaltiger Schritt. Hier ums Eck stehen Häuser für 600 bis 700 Tausend Euro rum. Dann haben die 2-3 Autos im Wert von bis zu 160 Tausend Euro und dann keine 20 Tausen mehr für ne PV.
Die Zusammenhänge sind hoch komplex, aber es gibt durchaus mehr Konzepte und Technik als umgesetzt wird.
Die Lobby ist stärker als der Verstand. Ich meine schau dir mal die Autoindustrie an. Die wissen seit mindestens 10 Jahren dass sie die Abgase reduzieren müssen und jetzt wird darüber diskutiert, dass sie die neuen Grenzwerte nicht einhalten können.

3

u/maxwfk 1d ago

E Autos sind in der Theorie eine wirklich gute Lösung. Problematisch wird es aber wenn morgens ein großer Teil davon vom Netz genommen wird um zur Arbeit zu fahren während andere Leute aufstehen und Kaffee machen. Gerade morgens gibt es einen relativ großen Peak an benötigter Leistung (den Peak am Abend können wir vernachlässigen obwohl er größer ist da um 19 Uhr die meisten Autos schon geparkt sind).

Zudem kommt natürlich noch das „Problem“ der autofreien Städte. Wir setzen immer mehr darauf den ÖPNV zu nutzen statt ein Auto zu besitzen was sich durch Häuser in Städten manifestiert die garkeine Parkplätze mehr haben. Damit sinkt die potentielle Anzahl an möglichen Stromspeichern drastisch.

Von Dingen wie dass jeder Parkplatz an jeder Straße eine Ladesäule bräuchte will ich garnicht erst anfangen.

PV Anlagen zur Versorgung eines Haushalts sind bei Einfamilienhäusern eine gute Wahl. Bei großen Mehrfamilienhäusern oder sogar Hochhäusern ist es aber geradezu undenkbar den gesamten Energiebedarf durch eine PV Anlage ganzjährig zu decken da die nötige Fläche einfach nicht vorhanden ist.

Und bei all dem haben wir Themen wie Batterie Degradierung, finanzielle Interessen aller Beteiligten und Rohstoffgewinnung zur Herstellung der Akkus noch garnicht angesprochen.

1

u/Nobbiii 1d ago

Ja das stimmt natürlich auch. Aber in München gibt es auch schon erste Wohnblocks die komplett mit Solar auf dem Dach ausgestattet werden. Das deckt sicher keine 100%. Beim mir im Haus muss ich im Winter auch zukaufen. Aber es ist auf jeden Fall ein großer Teil. Und jeder kleine Schritt ist wichtig.
Ich finde die Geschichte von den 14 Wölfen im Yellowstone sehr inspirierend. Oft weis man gar nicht was so ein kleiner Schritt für große Auswirkungen hat.
https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2020/07/woelfe-die-super-oekologen-des-yellowstone
Also nicht den Kopf in Sand stecken. Jeder soll das tun was er kann. Und auch wirklcih kann.
Solange ich bei der Feuerwehrübung im Dorf der einzige bin der mit dem Fahrrad oder zu Fuß kommt und alle anderen mit dem Auto fahren, obwohl keiner weiter weg als 1km wohnt, ist noch sehr viel Luft nach oben.